Der Klimawandel ist im Kanton Luzern längst angekommen. Auch wenn die Folgen weniger offensichtlich sind als in der Arktis oder in Afrika, sind die Zeichen auch bei uns unmissverständlich.
Im Kanton Luzern ist es heute deutlich wärmer als früher. In den letzten 150 Jahren ist die globale Durchschnittstemperatur um rund 1 Grad Celsius gestiegen, während die Temperatur in der Schweiz sogar um rund 2 Grad Celsius zugenommen hat. Neun der zehn wärmsten Jahre in der Schweiz seit Messbeginn im Jahr 1864 lagen im 21. Jahrhundert. Auch in anderen Bereichen zeigen sich die Auswirkungen des Klimawandels deutlich.
Bereits heute
spürbare Folgen
Die globale Erwärmung hat Auswirkungen auf alle Regionen der Welt.
Hitzetage und Tropennächte, Starkniederschläge und Trockenperioden werden immer häufiger und extremer – auch im Kanton Luzern.
Die 2018 veröffentlichten Klimaszenarien für die Schweiz des National Centre for Climate Services (Klimaszenarien CH2018) zeigen die erwarteten künftigen Auswirkungen des durch den Menschen verursachten Klimawandels in der Schweiz bis zum Ende des Jahrhunderts auf. Ohne globalen Klimaschutz ist damit zu rechnen, dass die Durchschnittstemperatur beispielsweise auf dem Pilatus bis um 2060 um rund 4,5 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit steigt.
Bis um 2085 ist ohne Klimaschutz gar von einem Temperaturanstieg um rund 6 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auszugehen. In der kalten Jahreszeit werden Schneetage aufgrund der steigenden Durchschnittstemperaturen immer seltener und die Nullgradgrenze steigt. Im Sommer fällt seltener Regen und Trockenperioden werden länger. Gleichzeitig nimmt die Niederschlagsmenge bei Starkniederschlagsereignissen zu.
Szenarien heisser Sommer und häufigerer Hitzetage bis 2085.
Quelle: Kanton Luzern
Szenarien steigender Durchschnittstemperatur bis 2085.
Quelle: Kanton Luzern
Szenarien häufigerer Starkniederschläge bis 2085.
Quelle: Kanton Luzern
Szenarien trockenerer Sommer bis 2085.
Quelle: Kanton Luzern
Teure Schäden
Diese Folgen des Klimawandels haben Auswirkungen auf unsere Gesundheit, unsere natürlichen Ressourcen wie Wasser, Wälder und Böden, die Landwirtschaft und unsere Infrastruktur. Zum Beispiel gefährden die steigenden Temperaturen und die zunehmende Trockenheit die Biodiversität in der Schweiz, reduzieren die Qualität und Verfügbarkeit von Trinkwasser und führen zu einer Zunahme von Schädlingen und Infektionskrankheiten.
Die häufiger werdenden Starkniederschläge können nicht nur Überschwemmungen auslösen, sondern erhöhen auch das Risiko für Murgänge (Lawinen aus Schlamm, Erde und Steinen).
Es geht also nicht mehr um die Frage, wann der Klimawandel nach Luzern kommt, sondern wie wir die Klimaerwärmung begrenzen und uns vor den zunehmenden Folgen schützen können.
Um den Temperaturanstieg zu stoppen, müssen wir zusammen mit der ganzen Welt die Treibhausgasemissionen so rasch als möglich senken und spätestens bis 2050 auf netto null reduzieren.
WAS BEDEUTET «NETTO NULL»?
Im IPCC-Bericht von 2018 hat der Weltklimarat aufgezeigt, dass wir Menschen in Zukunft unter dem Strich (netto) keine (null) Treibhausgasemissionen mehr verursachen dürfen, um unser Klima zu stabilisieren. Das heisst, wir müssen alle Emissionen, die wir nicht verhindern können (z. B. gewisse in der Landwirtschaft und Abfallverbrennung) wieder aus der Atmosphäre entfernen (siehe Negativemissionen). Dadurch wird die Menschheit klimaneutral und der globale Temperaturanstieg stoppt.
Folgen des Klimawandels
Wie wirkt sich der Klimawandel konkret auf unsere Region aus? Die vier wichtigsten Effekte.
Anpassung an den Klimawandel
Die Folgen des Klimawandels werden in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Wie lassen sich die Gefahren für Natur und Gesellschaft reduzieren?
Klimaschutz
Der Kanton Luzern will die lokalen Treibhausgasemissionen bis 2050 auf netto null senken. Ein Überblick der wichtigsten Handlungsfelder.
Rolle des Kantons Luzern
Die Bekämpfung des Klimawandels braucht alle. Welchen Beitrag leisten der Kanton Luzern und andere Akteure?