Wie sieht die Klimastrategie des Luzerner Finanzplatzes aus?

Die Themen Klima und Nachhaltigkeit hat auf dem Luzerner Finanzplatz zunehmend an Bedeutung gewonnen. So beschäftigen sich die Luzerner Pensionskasse (LUPK) und die Luzerner Kantonalbank (LUKB) seit längerem mit Nachhaltigkeits- und ESG-Themen.

WAS SIND ESG-KRITERIEN?

ESG steht für «Environmental Social Governance». Die in Fonds enthaltenen Anlagen werden bei guten Anbietern von unabhängigen Rating-Agenturen auf diese drei Kriterien untersucht. Die ökologische Ebene (E) befasst sich mit Fragen wie der Energieeffizienz oder dem CO2-Ausstoss, dem Ressourcenverbrauch sowie dem Abfallmanagement. Die gesellschaftlichen Aspekte (S) umfassen Arbeitsbedingungen, Versicherungsschutz sowie den Umgang mit der Bevölkerung vor Ort. Unternehmensethische Kriterien (G) bedeuten schliesslich eine Nulltoleranz gegenüber Korruption, Transparenz, nachvollziehbare Vergütung der Verantwortlichen und Vielfalt in den Führungsgremien sowie starke Rechte für Anlegerinnen und Anleger.

Klima und Nachhaltigkeit am Beispiel der Luzerner Pensionskasse

Die LUPK beschäftigt sich schon seit vielen Jahren proaktiv mit Nachhaltigkeits- und ESG-Themen. Um der Wichtigkeit der Klimarisiken noch mehr Ausdruck zu geben, hat die Luzerner Pensionskasse (LUPK) per 1. Januar 2020 ihre Klimastrategie ins Anlagereglement aufgenommen. Damit unterstreicht die LUPK die Gefahren des Klimawandels und berücksichtigt in ihrer Anlagestrategie sämtliche Portfoliorisiken – auch die Klimarisiken, die Teil der ökonomischen Risiken sind. Im Anlageprozess werden zudem strenge Nachhaltigkeitskriterien eingehalten. Seit 2019 wird die Nachhaltigkeit des Portfolios der LUPK jährlich zertifiziert. Im Jahr 2020 erzielte das LUPK-Portfolio anlässlich der unabhängigen ESG-Überprüfung der Aktien- und Obligationenanlagen eine ESG-Bewertung von 7,0 (Rating A) auf einer Skala von 0 bis 10; dies gegenüber der marktüblichen Benchmark mit einer Bewertung von 6,3 (Rating A). Im Jahr 2021 wiesen die Aktien und Unternehmensobligationen der LUPK eine um 41 Prozent geringere CO2-Intensität (CO2-Ausstoss in Tonnen pro Million Umsatz) auf als ihre marktüblichen Benchmarks. Dies stellt im Vergleich zur CO2-Intensitäts-Prüfung 2019 eine markante Reduktion der CO2-Intensität von 11 Prozentpunkten dar (von –30 auf –41 Prozent). Diese Resultate zeigen deutlich, dass die Wertschriften der LUPK signifikant nachhaltiger ausgerichtet sind als diejenigen der Weltbenchmark.

Auch der Kanton Luzern macht der LUPK in seiner Eignerstrategie Vorgaben in Bezug auf erwartete ökologische Ziele.

Auch die Luzerner Kantonalbank integriert ESG-Kriterien

Die Luzerner Kantonalbank AG (LUKB) hat sich 2019 mit dem Beitritt zur Initiative für verantwortungsvolles Anlegen der Vereinten Nationen (UNPRI) verpflichtet, in den kommenden Jahren ESG-Kriterien systematisch in ihre Investmentanalyse, ihre Anlagepolitik und ihre Anlageentscheidungen einfliessen zu lassen. Anfang Februar 2022 kündigte die LUKB an, im Lauf dieses Jahres die ESG-Kriterien fix in die Investmentanalyse und die Anlageberatung zu integrieren. Auch das Management der LUKB Expert-Fonds soll dieses Jahr auf ESG-Systematik ausgerichtet werden. Ausserdem prüft die Bank zurzeit, ob und in welcher Form sie ESG-Kriterien in ihre Kreditpolitik und ihr Kredit-Risikomanagement integrieren kann. Als Mehrheitsaktionär macht der Kanton Luzern auch der LUKB in seiner Eignerstrategie Vorgaben in Bezug auf erwartete ökologische Ziele.

Weitere Informationen zum nachhaltigen Geldanlegen finden Sie in der Antwort auf die Frage «Was macht mein Geld mit dem Klima?».

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