Was ist besser fürs Klima:
altes Auto behalten oder Elektroauto kaufen?

Der Umstieg auf ein Elektroauto lohnt sich ökologisch umso mehr, je älter ein Fahrzeug ist. Dies auch vor dem Hintergrund, dass ältere Fahrzeuge auch bezüglich Abgaswerten häufig schlechter abschneiden als Fahrzeuge, die strenge Normen erfüllen.

Da jedoch das alte Auto, sofern noch fahrtüchtig, häufig als Occasionsauto weiter genutzt wird, ist der Zeitpunkt des Wechsels aus Sicht des Klimas nicht matchentscheidend.  

Es gibt einige Fragen, die sich Käuferinnen und Käufer vor der Anschaffung eines Elektroautos stellen können. Das Bundesamt für Energie (BFE) hat dazu unter dem Label Energie Schweiz die Kampagne «Fahr mit dem Strom» lanciert. Die dazugehörige Webseite enthält aktuelle Fakten und spannende Grundalgen Rund um die Elektromobilität.

Batterieherstellung und Umweltbelastung

Zu den Fragen, welche man sich vor dem Kauf eines Elektroautos stellt, gehört auch jene zu Herstellung und Recycling von Elektrofahrzeug-Batterien. Zur Batterieproduktion werden Mineralien wie Lithium und Kobalt benötigt. Zudem werden in Elektrofahrzeugen auch Seltene Erden eingesetzt, beispielsweise Neodym. Dieses eignet sich für starke Elektromagneten, wie sie in manchen Elektromotoren verwendet werden.

WAS SIND SELTENE ERDEN?

Die Seltenen Erden sind besondere Metalle. Sie werden aus Erzen gewonnen und zu Oxiden sowie Magneten und anderen Bestandteilen weiterverarbeitet. Diese Verarbeitung geschieht in einem aufwendigen chemischen Prozess. Zu den Seltenen Erden werden 17 Metalle gezählt: Scandium, Yttrium und Lanthan sowie die 14 im Periodensystem auf das Lanthan folgenden Metalle, die sogenannten Lanthanoide. Dazu gehören zum Beispiel Neodym, Cer, Praseodym, Europium. Neodym etwa wird für Elektromotoren und Windturbinen verwendet.

Die Umweltbelastung bei der Gewinnung mancher Mineralien und Seltener Erden ist ein ernst zu nehmendes Problem. Auch die Automobilbranche hat dies erkannt: Sie treibt selbst die Suche nach möglichen Ersatzprodukten, insbesondere von Kobalt sowie denjenigen Seltenen Erden mit hoher Umweltbelastung, voran. Auf Stufe der EU gibt es Anstrengungen zur Verbesserung der Batterie-Ökobilanz. Dazu gehört etwa der Aufbau eines konsequenten Recyclings. Das Potenzial hierzu ist gross. In modernen Recyclinganlagen können bis zu 95 Prozent der Metalle von Lithiumionenbatterien wiederverwendet werden.

Recycling der Elektrofahrzeug-Batterien

Heute werden Elektrofahrzeug-Batterien aus der Schweiz im Ausland recycelt. Die Schweizer Automobilindustrie ist zudem von der vorgezogenen Entsorgungsgebühr für Batterien befreit – dies unter der Voraussetzung, dass die Branche selbst garantiert, dass die Batterien gemäss Stand der Technik entsorgt werden können. Tätigkeiten zum Aufbau eines Recyclings für Elektrofahrzeug-Batterien in der Schweiz sind jedoch bereits im Gang.

Alles in allem – also in einer Gesamtumweltbilanz, die Rohstoffgewinnung und Batterieproduktion miteinbezieht – schneiden Elektrofahrzeuge gegenüber Fahrzeugen mit fossil betriebenem Verbrennungsmotor wesentlich besser ab.

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